- Name:
- DIN EN 1891
- Titel (Deutsch):
- Persönliche Schutzausrüstung zur Verhinderung von Abstürzen - Kernmantelseile mit geringer Dehnung
- Titel (Englisch):
- Personal protective equipment for the prevention of falls from a height - Low stretch kernmantel ropes
- letzte Aktualisierung:
- :1998-06
- Seiten:
- 15
- Link (Herausgeber):
- https://dx.doi.org/10.31030/7467414
- Dokumente:
- Familien:
- Seile, Spleiße und Führungen
Beschreibung
Vermerk: Diese Norm steht in enger Verbindung zur Norm DIN EN 564, DIN EN 892, UIAA 107
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
1 Anwendungsbereich
2 Normative Verweisungen
3 Definitionen
- Kernmantelseil mit geringer Dehnung
Ein Seil zur Personensicherung. Der Kern ist im Allgemeinen das wesentliche lasttragende Element und besteht üblicherweise aus parallelen Elementen, die zusammengezogen und in einzelnen oder mehreren Schichten zusammengedreht sind oder aus geflochtenen Elementen bestehen. - Seilunterstützte Arbeiten
- Arbeitsplatzpositionierung
- Seile der Form DIN EN 1891 A
Kernmantelseile mit geringer Dehnung werden in folgenden Tätigkeiten zur Personensicherung eingesetzt: seilunterstütztes Arbeiten, einschließlich aller Arten der Arbeitsplatzpositionierung, und des Rückhaltens. Ebenso für Rettung und Höhlenforschung. - Seile der Form DIN EN 1891 B
Kernmantelseile mit geringer Dehnung der Form B weisen im Vergleich zu Seilen der Form A geringere Leistungsmerkmale auf. Sie werden als Hilfsseile oder in Systemen eingesetzt.
4 Anforderungen
4.1 Material
4.1.1 EN ISO 1140 - Faserseile - Polyamid - 3-, 4-, 8- und 12-litzige Seile
4.1.2 EN ISO 1141 - Faserseile - Polyester - 3-, 4-, 8- und 12-litzige Seile
4.2 Seildurchmesser D
4.3 Knotbarkeit K
4.4 Mantelverschiebung SS
4.5 Dehnung E
4.6 Schrumpfung R
4.7 Masse je Längeneinheit M
4.8 Masse des Materials des äußeren Mantels SP
4.9 Masse des Kernmaterials C
4.10 Spitzenauffangkraft F
4.11 Dynamische Leistung
4.12 Statische Belastbarkeit
5 Prüfverfahren
5.1 Prüfmuster
5.2 Konditionierung
5.3 Seildurchmesser D
5.4 Knotbarkeit K
5.5 Mantelverschiebung SS
5.6 Dehnung E
5.7 Schrumpfung R
5.8 Masse je Längeneinheit M, Kernmaterial C 5.8 und Mantelmaterial SP
5.9 Dynamische Prüfungen
5.10 Prüfung der statischen Belastbarkeit 5.10 der Endverbindungen
6 Kennzeichnung
7 Herstellerinformationen einschließlich Gebrauchsanleitung
Anhang A (informativ) - Empfehlungen zur Überprüfung und Pflege von Kernmantelseilen mit geringer Dehnung in der Verwendung (Allgemeines)
- Physikalische Ursachen
- Allgemeine äußere Abnutzung
- Lokaler Abrieb
- Schnitte, Verdrehungen usw.
- Innere Abnutzung
- Wiederholte Belastung
- Externe Ursachen
- Moder
- Hitze
- Starke Sonneneinstrahlung
- Chemische Ursachen (Allgemeines)
- Polyamidseile
- Polyesterseile
Anhang ZA (informativ) - Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen
PRÜFUNG DER SEILE MIT NIEDRIGER DEHNUNG (STATISCHE SEILE) NACH EN 1891 Quelle: Tendon Katalog 2007
SEILDURCHMESSER
Diese Größe wird bei der Belastung des Seiles mit einem 10 kg Gewicht gemessen. Der Mindestdurchmesser kann 8,5 mm und der maximale Durchmesser 16 mm betragen.
SEILDEHNUNG
Die statische Nutzdehnung wird unter Anwendung eines Prüfgewichtes von 150 kg (vorherige Vorspannung 50 kg) getestet. Sie darf 5 % nicht überschreiten.
ACHTUNG! Die maximale empfohlene Seilbelastung ist 1⁄10 der nominalen (Nenn-) Festigkeit nach Typenschild des Produktes.
STATISCHE FESTIGKEIT
Diese wird immer auf den Typenschildern der Seile angegeben und ist vom Seildurchmesser und dem verwendeten Material abhängig. Die EN 1891 erfordert, dass die Seile der Gruppe A eine minimale statische Festigkeit von 22 kN aufweisen, bei Seilen des Typs B wird eine statische Festigkeit von mindestens 18 kN verlangt.
ACHTUNG! Die maximale empfohlene Seilbelastung ist 1⁄10 der nominalen (Nenn-) Festigkeit nach Typenschild des Produktes.
ANFORDERUNGEN AN DIE MATERIALEIGENSCHAFTEN
Statische Seile müssen gemäß der EN 1891 aus einem Material hergestellt werden, dessen Schmelzpunkt höher als 195 °C ist, sodass für deren Herstellung kein Polyethylen und Polypropylen verwendet werden kann. Seile, die aus diesen Materialen für Canyoning hergestellt werden, unterliegen nicht dieser Norm, auch wenn sie die Norm bezüglich der statischen Festigkeit sowie weiterer Parameter erfüllen.
MANTELVERSCHIEBUNG
Dieser Parameter ist vorrangig für das Abseilen auf statischen Seilen wichtig – sollte er nicht eingehalten werden, würde das Aufreisen des Mantels auf dem Kern vor der Abseilbremse den sicheren Abstieg gefährden. Bei Seilen des Typs A darf die Verschiebung bei einer 2 m Länge ca. 40 mm nicht überschreiten (gilt für Seile bis zu 12 mm Durchmesser). Bei Seilen des Typs B darf die Verschiebung 15 mm nicht überschreiten.
DYNAMISCHE LEISTUNG
Die Prüfanlage ist ähnlich wie bei Prüfungen von Kletterseilen, nur das Seil ist ca. 2 m lang. An seinen Enden werden Achterknoten gebunden und es wird mit fünf Stürzen mit einem Sturzfaktor 1 getestet. Das Seil muss bei der Prüfung alle diese Stürze aushalten. Die A-Seile werden mit einem 100 kg Gewicht geprüft. Die B-Seile werden mit einem 80 kg Gewicht geprüft.
KNOTBARKEIT
Sie wird gleich wie bei den Kletterseilen geprüft: in die Öffnung eines mit einer Prüfkraft festgezogenen Knotens darf kein Prüfdorn mit einem Durchmesser eines mehr als 1,2-fachen Seildurchmessers eingeführt werden.