Definitionen

Ein Arbeitsplatzpositionierungssystem beschreibt eine Möglichkeit zur Verbesserung der Risikolage bei Absturzgefährdung in Anwendung eines Persönliches Absturzschutzsystem.

Arbeitsplatzpositionierungssysteme ermöglichen es den Benutzerinnen und Benutzern durch das Hineinlehnen in das System und Fußkontakt zum Bauwerk, sich am Arbeitsplatz zu positionieren, wodurch ein Absturz verhindert wird. Quelle: DGUV R 112-198 Abs. 2.4

Sachkundig ausgewählt und unterwiesen, kann ein Arbeitsplatzpositionierungssystem für den Benutzer eine sichere und wesentliche Erweiterung des potentiellen Bewegungsradius um einen Anschlagpunkt in Aussicht stellen.

Voraussetzungen

Alle Bestandteile von Arbeitsplatzpositionierungssystemen dürfen nur bestimmungsgemäß verwendet werden. Maßgeblich dafür ist die Gebrauchsanleitung.

Der nach Teilbereich der DGUV G 312-906 anzuwendende Konformität & Stand der Technik ist zu beachten. Maßgeblich ist zudem die Gebrauchsanleitung und eine angemessene Ein- oder Unterweisung.

Eine Berücksichtigung und Plausibilisierung bestehender Notfall- Rettungspläne im Kontext verfügbarer Rettungssystem ist unentbehrlich, weil eine im Arbeitsplatzpositionierungssystem befindlich hilflose Person zumeist dem potentiellen Risiko unterliegt ein Hängetrauma zu erleiden.

Ein Arbeitsplatzpositionierungssystem kann wahlweise ergänzend zu einem Auffang- oder Sicherungssystem eingeplant und eingesetzt werden um dem Anwender bei schlechter Standsicherheit oder Positionierung die Notwendigkeit des Festhaltens mit den Händen zu ersparen.

Arbeitsplatzpositionierungssystem dürfen aber nur dann ein Auffangsystem oder Sicherungssystem ersetzen, wenn

• sichergestellt ist, dass die im System befindliche Anschlagmöglichkeit den Anforderungen eines Auffangsystems gerecht wird
• sichergestellt ist, dass beim Abrutschen des Anwenders von seiner Standfläche bzw. Standplatz kein unverträglicher Fangstoß (vgl. Rückhaltesystem) entstehen kann.
• der Notfall- Rettungsplan plausibel bleibt

Zusammenstellung

Das System besteht aus einer Anschlageinrichtung, einem Verbindungsmittel mit Längeneinstellvorrichtung und einem Haltegurt bzw. Auffanggurt. Bei einem Arbeitsplatzpositionierungssystem kommt der ergonomischen Gestaltung der Bestandteile eine besondere Bedeutung zu, da die Person unter Umständen über einen längeren Zeitraum in einer Position gehalten werden muss. Quelle: DGUV R 112-198 Abs. 5.2

Jedes Arbeitsplatzpositionierungssystem besteht demnach mindestens aus:

• PSA gegen Absturz
  • einer Körperhaltevorrichtungen und Anseilgurte,
  • einem Verbindungsmittel mit integriertem
  • oder einzelnen Verbindungselemente und Karabiner und einer
• Anschlagmöglichkeiten zum befestigen

Anwendungsbeispiele:

• direktes Arbeitsplatzpositionierungssystem
• indirektes Arbeitsplatzpositionierungssystem

DIN EN 363 für Arbeitssysteme und Trainingsumgebungen

Gemäß DIN EN 363 müssen Gurtösen und Verbindungsmittel der DIN EN 358 und das Verbindungselement der DIN EN 362.

Ein- oder Unterweisung nach DGUV G 312-001.