Glossar » Glossar: Absturzsicherung

Planung einer Absturzsicherung

• Fehlt eine Absturzsicherung auf dem Weg (Zugang) zum Aufenthaltsbereich?
• Fehlt eine Absturzsicherung direkt am Aufenhaltsbereich?
• Wie hoch ist die Anzahl später abhängiger Personen?
• Handelt es sich um eine zyklisch wiederkehrende Nutzung (z.B. Routinewartung/-prüfung)?
  • Ist die Verweildauer im Aufenthaltsbereich überschlägig abschätzbar?
• Stellt sich die Notwendigkeit zur Exponierung ohne Vorwarnzeit ein (z.B. Störung) ein?
• Ist der Unterbrechungsschaden abhängig vom Reaktionsverhalten (z.B. Störfallbeseitigung)?
• Handelt es sich um einen Notfall mit Personengefährdung (z.B. Rettung)?

Maßnahmen zur Reduzierung der Versinkungs- oder Absturzgefährdung sind über Gefährdungsbeurteilung zu dokumentieren. Die Aufstellung und kontinuierliche Aktualisierung eines angemessen Ebenen- und Lageplans ist zu empfehlen. Dies erleichtert im Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) zur Minimierung des Absturzrisikos später alle technischen, organisatorischen oder personenbezogenen Abhängigkeiten und verbessert die Grundlage für Entscheidungen über anhängliche Zutritts- und Zuganganforderungen für Beschäftigte (z.B. Kompetenzanforderungen) und den Schutz unbeteiligter Dritte.

• 1: Absperrungen, Türen und Tore
• 2: Abdeckung
• 3: Seitenschutz (Geländer) bei horizontalen Flächen
• 4: Seitenschutz (Geländer) bei geneigten Flächen
• 5: Laufbrücken
• 6: Lastverteilende Beläge
• 7: Arbeitsgerüste
• 8: Schutznetze
• 9: Hubarbeitsbühnen
• 10: Zugangs- und Positionierungsverfahren unter Verwendung von Seilen
• 11: Persönliche Absturzschutzsysteme
• 12: Fahrgerüste, Leitern und Tritte

Bei der Erstellung einer Entscheidungsgrundlage zur Investitionsentscheidung empfiehlt sich die Hinzuziehung einer hinreichend qualifizierten und herstellerneutralen Beratung.

Auswahl einer Absturzsicherung

Die Auswahl einer geeigneten Absturzsicherung muss über die Reihenfolge des (S) TOP-Prinzips erfolgen.
Kann die Problemstellung nicht (S)ubstituiert werden, dann haben (T)echnische und (O)rganisatorische Maßnahmen Vorrang vor einer (P)ersonenbezogenen Lösung.

Technische und Organisatorische Lösungen

Technische und organisatorische Lösungen stellen eine Möglichkeit dar, auch größere Personengruppen (Kollektivschutz) vor und an einer Absturzkante gegen Absturz zu sichern. Zur Erledigung der ursprünglich geplanten Arbeitsaufgabe stehen diese allerdings erst nach Errichtung und Inbetriebnahme als vervollständigte Schutzmaßnahme zur Verfügung. Eingesetztes Montagepersonal muss sich demnach mittels temporärer Alternativen organisieren.

Persönliche Lösung

Der Lösungsansatz einer bestehenden Absturzgefährdung über Vorhaltung von Persönlicher Absturzschutzsysteme zu begegnen setzt die Verfügbarkeit von geeignetem Tragwerk und Untergrund und eine Behandlung nach PSA-Benutzerverordnung (PSA-BV) voraus.

Synonyme:
Auffangeinrichtung, Absturzsicherungsmaßnahmen, Umgang mit Absturzkanten, Wie kann ich mich gegen Absturz schützen?, Was ist eine Absturzsicherung?, Was ist das TOP-Prinzip (Arbeitsschutz)?