Normenverzeichnis » Norm: DIN EN ISO 26800

Änderungsvermerk

Für diese Norm ist das Gremium NA 023-00-01 GA "Gemeinschaftsarbeitsausschuss NAErg/NAM: Grundsätze der Ergonomie" im DIN zuständig. Sie wurde auf internationaler Ebene im ISO/TC 159/SC 1/WG 1 "Prinzipien der Ergonomie und der ergonomischen Gestaltung" erarbeitet.

Hinweise der Redaktion

Titelletzte Änderung
Effizienz & Resilienz 31.10.2024 10:18

Beschreibung

Menschliche, technologische, wirtschaftliche, umweltbezogene und organisationsbezogene Faktoren beeinflussen das Verhalten, die Tätigkeiten und das Wohlbefinden von Menschen bei der Arbeit, zu Hause und in der Freizeit. Die wissenschaftliche Disziplin der Ergonomie hat sich ausgehend von ihren Ursprüngen im Arbeitskontext weiterentwickelt und erstreckt sich auf viele andere Anwendungsbereiche, wie beispielsweise die häusliche Umgebung und die Freizeit. Unabhängig vom jeweiligen Kontext bleiben die zugrundeliegenden ergonomischen Grundsätze jedoch dieselben, obgleich die ihnen jeweils zukommende Bedeutung variieren kann.

Diese Grundsätze sind für den Gestaltungsprozess von grundlegender Bedeutung, wo immer Menschen betroffen sind, um die optimale Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse und Eigenschaften sicherzustellen.

Die Ergonomie beschäftigt sich mit einem weiten Spektrum von Themen, das physische, kognitive, soziale und organisationsbezogene Aspekte einschließt. Diese werden idealerweise in einem ganzheitlichen Rahmen behandelt. Es wurden zahlreiche ergonomische Normen entwickelt, um spezifische Fragestellungen und verschiedene Anwendungsgebiete abzudecken. All diese Ergonomienormen beruhen auf den grundlegenden ergonomischen Prinzipien und Konzepten, die für den ergonomischen Gestaltungsansatz von grundlegender Bedeutung sind.

DIN EN ISO 26800 stellt den allgemeinen Denkansatz der Ergonomie dar und legt wesentliche ergonomische Prinzipien und Konzepte fest.

Diese sind anwendbar bei der Gestaltung und Bewertung von Aufgaben, Tätigkeiten, Produkten, Werkzeugen, Ausrüstungen, Systemen, Organisationen, Dienstleistungen, Einrichtungen und Umgebungen, um diese an die Eigenschaften, Bedürfnisse und Wertvorstellungen, Fähigkeiten und Einschränkungen der Menschen anzupassen.

Die Festlegungen und Leitlinien in dieser Internationalen Norm dienen dazu, die Sicherheit, Leistung, Effektivität und Effizienz, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Instandhaltungsfreundlichkeit der Gestaltungslösung während ihrer gesamten Lebensdauer zu verbessern, bei gleichzeitiger Sicherstellung und Förderung der Gesundheit, des Wohlbefindens und der Zufriedenheit der beteiligten oder betroffenen Personen.

Die vorgesehenen Anwender von DIN EN ISO 26800 sind Gestalter, Arbeitswissenschaftler und Projektleiter sowie Führungskräfte, Arbeitende, Verbraucher (oder deren Vertreter) und Beschaffer. Sie dient außerdem als Bezugsnorm für Normenentwickler, die sich mit ergonomischen Aspekten befassen.

Diese Norm stellt eine Grundlage für andere, ausführlichere, kontextspezifische Internationale Normen zur Ergonomie dar. Als beabsichtigte "Dachnorm" der Ergonomie fällt DIN EN ISO 26800 die Aufgabe zu, die generellen Prinzipien, Konzepte und Ansätze einzuführen und auf weitere relevante Normen der Ergonomie schlaglichtartig hinzuweisen. Darüber hinaus werden in dieser Norm erstmals die Grundlagen der Ergonomie normativ festgehalten.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Einleitung

1 Anwendungsbereich

2 Begriffe

  • Zugänglichkeit
  • Ergonomie
  • Umgebung
  • Belastung
  • Ermüdung
  • Beanspruchung
  • System
  • Zielpopulation
  • Gebrauchstauglichkeit
  • Benutzer
  • Arbeitender
  • Arbeitssystem

3 Der ergonomische Ansatz

4 Prinzipien der Ergonomie

  • 4.1 Allgemeines
  • 4.2 Menschorientierter Ansatz
    • 4.2.1 Allgemeines
    • 4.2.2 Zielpopulation
    • 4.2.3 Aufgabenorientierter Ansatz
    • 4.2.4 Umgebungskontext
  • 4.3 Kriterienbasierte Bewertung

5 Konzepte der Ergonomie

  • 5.1 Allgemeines
  • 5.2 Das Systemkonzept
  • 5.3 Belastungs-Beanspruchungs-Konzept
  • 5.4 Gebrauchstauglichkeit
  • 5.5 Zugänglichkeit

6 Der ergonomieorientierte Gestaltungsprozess

  • 6.1 Allgemeines
  • 6.2 Grundanforderungen an einen ergonomieorientierten Gestaltungsprozess

7 Konformität

Anhang A (informativ) - Nachhaltigkeit

Anhang B (informativ) - Textliche Beschreibungen der Bilder für Leser mit Sehbehinderung

B.1 Allgemeines
B.2 Textliche Beschreibung von Bild 1 — Beispiel von zu berücksichtigenden Faktoren zur Optimierung der Leistung des Systems
B.3 Textliche Beschreibung von Bild 2 — Beispiel eines Mensch-Maschine-Umgebung-System-Modells
B.4 Textliche Beschreibung von Bild 3 — Modell des Belastungs-Beanspruchungs-Konzepts

Literaturhinweise