Synonyme: Strategieplanung, Strategiedurchsetzung, Strategie, Strategieinstrumente, Strategiemix
Definitionen
ToDo
- Strategie
- Strategieinstrumente
- Strategiemix
Problemstellung bei der Strategiewahl
Auch unter werteorientierter Annahme, dass alle Organisationen nach einer maximalen Allokation der inneren und äusseren Effizienz & Resilienz streben, hängt die optimale Balance bei der Gestaltung eines passenden Strategiemix vom individuellen Kontext der Organisation (KdO), also den spezifischen Zielen, Ressourcen, Prozessen und individuellen Umständen ab.
- Eher große Organisationen (>=KMO) haben häufig größere Kapazitäten, über welche Kleine und mittelgroße Organisationen (KMO) seltener verfügen.
Die Bestimmung der quantitative Größe einer Organisation und möglichst objektive Klassifizierung und schematische Einordung in ein Größenraster allein kann, aber muss sich dabei nicht zwangsläufig, als geeignet genug für die Ableitung in geignete Strategieinstrumente bzw. in einen gesunden Strategiemix darstellen.
- Eher kleinere Organisationen haben häufig Vorteile bei der Anpassungsfähigkeit, während größere Organisationen zunehmend stärker vom Reifegrad der angewendeten Managementsystems abhängig werden.
Strategieinstrumente für größere Organisation (>=KMO)
Durch den Einsatz folgender Instrumente und Maßnahmen können Organisationen eine bessere Grundlage für informierte Entscheidungen schaffen.
Datenanalyse: Erfassen und Auswerten von Organisationssdaten, um aufschlussreiche Erkenntnisse zu gewinnen und fundierte Entscheidungen über Effizienz und Resilienz zu treffen.
Szenarioanalyse: und Stress-Tests: Durchführung von Simulationen unter verschiedenen Bedingungen, um die Robustheit der Organisation gegenüber Störungen zu testen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln.
Konkurenzanalyse und Benchmarking: Ermittlung von Best Practices in der Branche durch den Vergleich der eigenen Effizienz- und Resilienzkennzahlen mit denen von Wettbewerbern.
Risikomanagement: Etablierung eines systematischen Ansatzes Risikomanagementes zur Identifikation, Bewertung und Priorisierung von Risiken im Zusammenhang mit Effizienz und Resilienz.
Agile Methoden: Einsatz agiler Arbeitsweisen und -prinzipien, um die Reaktionsfähigkeit der Organisation auf Veränderungen zu verbessern und so einen ausgewogenen Ansatz zwischen Effizienz und Resilienz zu gewährleisten.
Diversifikation: Erweiterung des Produkt-, Dienstleistungs- oder Marktportfolios, um die Widerstandsfähigkeit der Organisation (Unternehmen) gegenüber Veränderungen zu erhöhen und gleichzeitig Wachstums- und Effizienzpotenziale zu erschließen.
Organisationskultur: der Fortlaufenden Verbesserung und Innovation. Schaffung eines Unternehmensumfelds, welches auf Optimierung von Offenheit und Innovationsbereitschaft basiert.
Stakeholder-Engagement: Aktive Einbindung relevanten Interessengruppen in den Entscheidungsprozess, um vielfältige Perspektiven und wertvolles Feedback zur Ausgewogenheit von Effizienz und Resilienz zu erhalten.
Strategieinstrumente für Organisationen (<=KMO)
Einzelunternehmen und kleinen Organisationen können verschiedene Instrumente und Maßnahmen einsetzen, um eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Abwägung von Effizienz- und Resilienzstrategien zu erlangen. Hier sind acht gängige Instrumente:
SWOT-Analyse: Eine SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) hilft, interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken zu identifizieren. Durch die Analyse dieser Faktoren können Organisationen besser entscheiden, ob sie sich auf Effizienz oder Resilienz konzentrieren sollten.
Risikomanagement: Eine systematische Bewertung von Risiken, wie z. B. Marktvolatilität, Naturkatastrophen oder politische Unsicherheit, kann helfen, die Notwendigkeit von Resilienzmaßnahmen zu erkennen und entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Szenarioanalyse: Durch die Erstellung von verschiedenen Szenarien reagieren, die möglichen zukünftigen Entwicklungen abbilden, können Organisationen besser abschätzen, wie sie auf verschiedenen Situationen und welche Strategien am besten geeignet sind, um sowohl Effizienz als auch Resilienz zu fördern.
Konkurenzanalyse und Benchmarking: Vergleiche mit Wettbewerbern oder anderen Organisationen in der Branche können Aufschluss geben, wie gut die eigene Organisation in Bezug auf Effizienz und Resilienz abschneidet und welche Bereiche Verbesserungspotenzial aufweisen.
Finanzanalyse: Die Analyse von Finanzkennzahlen, wie z. B. Umsatzwachstum, Rentabilität und Liquidität, kann Aufschluss darüber geben, ob die Organisation effizient arbeitet und ob es zahlreiche finanzielle Reserven hat, um unvorhergesehene Ereignisse zu bewältigen.
Stakeholder-Engagement: Die Einholung von Kunden- und Stakeholderfeedback kann helfen, die Zufriedenheit der Kunden und die Anpassungsfähigkeit der Organisation an sich ändernde Marktbedingungen zu beurteilen. Dies kann wertvolle Informationen für die Entscheidungsfindung in Bezug auf Effizienz und Resilienz liefern.
Organisationskultur: Die sukkzessive Einbindung von Meinungen und Erfahrungen von Mitarbeitern können wertvolle Einblicke in interne Prozesse und deren Effizienz bieten. Zudem können Mitarbeiter mögliche Verbesserungen und Resilienzmaßnahmen vorschlagen.
Externe Beratung: Die Inanspruchnahme von Beratungsdienstleistungen, etwa durch Unternehmensberater oder Branchenexperten, kann zusätzliche Perspektiven und Empfehlungen liefern, die Organisation bei der Abwägung zwischen Effizienz und Resilienz unterstützen.
Strategiemix (Priorisierung und Maßnahmeableitung)
Es ist schwierig, die Instrumente und Maßnahmen in einer festen Rangfolge ihrer Eignung aufzustellen, da die Relevanz und Wirksamkeit jeder Methode von der spezifischen Situation und den Zielen einer Organisation abhängen. Die Reihenfolge, in der die Instrumente für kleine Organisationen geeignet sind, kann je nach Branche, Markt und individuellen Umständen variieren.
<=KMO | Priorisierung | <=KMO |
---|---|---|
Reihenfolge basierend auf der Zugänglichkeit und den kapazitären Vorteilen, welche allgemein in größeren Organisationen erwartet werden können () | Hinweis | Reihenfolge basierend auf der Zugänglichkeit und den potenziellen Vorteilen, welche allgemein in kleineren Organisationen erwartet werden können () |
Risikomanagement: Ein systematischer Risikomanagementansatz ist entscheidend, um die zugrundeliegenden Risiken zu identifizieren, die Effizienz und Resilienz einer Organisation beeinflussen zu können. | 1 | Stakeholder-Engagement: (sehr geeignet) Kundenfeedback ist für kleine Organisationen wertvoll, da es direkt aufzeigt, welche Bereiche besonders verbessert werden können und ob die Organisation effizient und flexibel genug ist, um auf Kundenbedürfnisse einzugehen. |
Datenanalyse: Die Analyse von Daten ermöglicht es der Organisation, fundierte Entscheidungen zu treffen und sowohl Effizienz als auch Resilienz zu optimieren. | 2 | Organisationskultur: (sehr geeignet) Eine starke Organisationskultur, die auf umfassende Verbesserung und Anpassungsfähigkeit (KVP) ausgerichtet ist, kann für kleine Organisationen besonders wichtig sein, um die richtige Balance zwischen Effizienz und Resilienz zu finden. |
Organisationskultur: Eine Kultur der fortlaufenden Verbesserung (KVP) und Innovation trägt dazu bei, dass Organisationen ständig nach Möglichkeiten suchen, ihre Effizienz und Resilienz zu erhöhen. | 3 | SWOT-Analyse: (geeignet) Eine SWOT-Analyse ist für kleine Organisationen geeignet, da sie relativ einfach durchzuführen ist und ein umfassendes Verständnis der Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen der Organisation liefert. |
Szenarioanalyse und Stress-Tests: Diese Methode hilft der Organisation, ihre Schwachstellen und Anpassungsfähigkeit besser zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. | 4 | Finanzanalyse: (geeignet) Eine Finanzanalyse ist für kleine Organisationen geeignet, da sie einen Überblick über die finanzielle Leistung der Organisation bietet und dazu Funktionen, den Zusammenhang zwischen Effizienz und Resilienz zu verstehen. |
Agile Methoden: Agile Ansätze fördern Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, was sowohl zur Effizienz- als auch zur Resilienzsteigerung einer Organisation führen kann. | 5 | Konkurenzanalyse und Benchmarking: (moderat geeignet) Benchmarking kann für kleine Organisationen hilfreich sein, um Best Practices zu identifizieren und Bereiche für Verbesserungen zu erkennen. Es kann jedoch schwierig sein, geeignete Vergleichsorganisationen zu finden und mit zunehmender Betrachtungstiefe kann der Prozess zunehmend zeit- und ressourcenintensiv werden. |
Stakeholder-Engagement: Die Einbindung relevanter Interessengruppen sorgt für eine umfassende Perspektive und hilft bei der Entwicklung einer ausgewogenen Strategie zwischen Effizienz und Resilienz. | 6 | Risikomanagement: (moderat geeignet) Ein systematischer Ansatz zum Risikomanagement kann für kleine Organisationen von Vorteil sein, um Resilienz zu stärken. Die Einführung eines formalen Risikomanagementprozesses kann jedoch komplex und ressourcenintensiv sein. |
Konkurenzanalyse und Benchmarking: Durch den Vergleich mit Wettbewerbern können Organisationen ihre relative Positionierung und Potenziale für Verbesserungen erkennen. | 7 | Szenarioanalyse: (weniger geeignet) Szenarioanalysen können hilfreich sein, um zukünftige Risiken und Chancen zu erkennen. Der Prozess kann jedoch komplex und zeitaufwendig sein, und kleine Organisationen haben möglicherweise nicht die Ressourcen, um detaillierte Szenarien zu entwickeln und zu analysieren. |
Diversifikation: Die Erweiterung des Produkt-, Dienstleistungs- oder Marktportfolios kann sowohl zur Effizienz als auch zur Resilienz beitragen, ist aber in manchen Fällen möglicherweise weniger direkt anwendbar als die anderen Instrumente. | 8 | Externe Beratung: (weniger geeignet) Externe Experten können wertvolle Einblicke und Empfehlungen anbieten, aber die Kosten für Beratungsdienstleistungen können für kleine Organisationen eine Höhe darstellen, insbesondere wenn das Budget begrenzt ist. |
Quellen und Literaturhinweise:
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Trkman, P., & Desouza, KC (2019). Ausgewogenheit zwischen Effizienz und Belastbarkeit: Eine Studie über organisatorische Schwäche, Effizienz und Lebensfähigkeit. Zeitschrift für Wirtschaftsforschung, 104, 216-224.
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Literaturverweise
Name | letzte Aktualisierung | Titel |
---|---|---|
VDI 4055 | :2018-01 | Betriebssicherheitsmanagement (BSM) |
VDI 4801 | :2018-05 | Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) - Strategien und Vorgehensweisen zum effizienten Einsatz natürlicher Ressourcen |
DIN EN ISO 9000 | :2015-11 | Qualitätsmanagementsysteme - Grundlagen und Begriffe |
DIN CEN/TS 16880 | 01.03.2016 | Service Excellence - Schaffung von herausragenden Kundenerlebnissen durch Service Excellence |
DIN EN 17161 | :2019-11 | Barrierefreiheit von Produkten, Waren und Dienstleistungen nach einem "Design für alle" - Ansatz - Erweitern des Benutzerkreises |
DIN EN ISO 22300 | :2021-06 | Sicherheit und Resilienz - Begriffe |
DIN EN ISO 22361 | :2023-02 | Sicherheit und Resilienz - Krisenmanagement - Leitlinien für die Entwicklung einer Strategie |
DIN EN ISO 27500 | :2017-07 | Die menschzentrierte Organisation - Zweck und allgemeine Grundsätze |
DIN EN ISO 27501 | :2019-06 | Die menschzentrierte Organisation - Anleitung für Führungskräfte |
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